Organisiert vom: medienkunstverein und raum on demand
Laufzeit: 3. bis 28. März 2021
Im: raum on demand (Alte Münze), Am Krögel 2, 10179 Berlin
Der medienkunstverein (mkv) erprobt neue Ausstellungssituationen, um andere Erfahrungsräume für Kunst außerhalb klassischer Präsentationsformen zu öffnen. In Kooperation mit dem raum on demand präsentiert der Verein zwölf Arbeiten seiner Mitglieder im ehemaligen Pförtnerhäuschen auf dem Gelände der Alten Münze in Berlin. Als temporärer Arbeitsraum für Berliner Künstler*innen wird der raum on demand zu einem Kunstort umgedeutet und zu einem Schaukasten zeitgenössischer Medienkunst.
In einem wöchentlichen Rhythmus realisieren die mkv Mitglieder vier Ausstellungen, die einen Raum der Auseinandersetzung mit Themen unserer Zeit schaffen. Durch die räumliche Beschränkung des Raumes treten die einzelnen Arbeiten unmittelbar in einen Dialog.
Der Titel der Ausstellungsreihe INTERLOCK verweist sowohl auf die prozesshafte Struktur der Ausstellung, die in kollektiver Zusammenarbeit der Mitglieder entstand, als auch auf das Besetzen vorhandener Freiräume innerhalb der Berliner Kulturlandschaft zur Förderung unabhängiger Initiativen. Über den Zeitraum der Ausstellung sind die Arbeiten im raum on demand unabhängig von Öffnungszeiten jederzeit frei über den Außenraum zugänglich.
Organized by medienkunstverein and raum on demand
Duration: March 3 to 28, 2021
At: raum on demand (Alte Münze), Am Krögel 2, 10179 Berlin
The medienkunstverein (media art association / mkv) is testing new exhibition formats to open other experiential spaces for art outside of classical art contexts. In cooperation with raum on demand, the mkv presents twelve works by its members in the former gatehouse at Alte Münze in Berlin. As a temporary workspace for Berlin artists, the raum on demand is reinterpreted as an art venue.
On a weekly basis, the mkv members realize four exhibitions, creating a space to examine topical themes. Through the spatial restriction of the space, individual works interact.
The exhibition series title INTERLOCK refers to the process driven structure of the exhibition created through the collaboration of its members. Further, it references how existing free spaces within Berlin's cultural landscape are occupied to promote independent initiatives. Over the period of the exhibition, the works in raum on demand are freely accessible at any time via the outdoor space, regardless of opening hours.
INTERLOCK #1: upright body
Kuratiert und mit Arbeiten von / Curated and with works by
Yvon Chabrowski, Aron Lesnik, Ivonne Thein
3. – 7.03.2021
Körper im digitalen Raum sind zu einer Normalität geworden. Durch die Herstellung körperlicher Anwesenheit über technische Medien ändert sich unsere Wahrnehmung auf den eigenen und uns unbekannte Körper. Sie bietet die Möglichkeit Status und gesellschaftlicher Zugehörigkeit zu überwinden. Die Arbeiten von Yvon Chabrowski, Aron Lesnik und Ivonne Thein spiegeln daraus entstehende Diskrepanzen und hinterfragen die mediale Präsenz des Körpers sowie Strategien der Selbstdarstellung.
Bodies in the digital realm have become normal. A physical presence produced by technical devices shifts how we perceive our own and unknown bodies. Perhaps even status or social affiliation can be overcome. The works by Yvon Chabrowski, Aron Lesnik and Ivonne Thein reflect disparities and question both the media presence of the body as well as strategies of self-representation.
INTERLOCK #2: Null Island
Kuratiert und mit Arbeiten von / Curated and with works by
Laura Prosper Fong, Maryna Makarenko, Tina Wilke
10. –14.03.2021
Null Island beschreibt den Ort im Atlantik, an dem sich die geographischen Koordinaten im Punkt Null treffen - eine imaginäre Insel für menschliche Projektionen, die über physische Orte hinausreichen. Ein ehemaliges Pförtnerhäuschen in Berlin Mitte verwandelt sich in dieser Installation in eine mystische Insel, eine Oase imaginärer Welten und nicht existierender Landkarten. Maryna Makarenko, Laura Fong Prosper und Tina Wilke lassen dort einen Dialog über Fragen der Zugehörigkeit, Nostalgie und der Sehnsucht nach dem Unerreichbaren entstehen.
Null Island describes the place in the Atlantic Ocean, where geographic coordinates meet at point zero. It is an imaginary island of human projections that reach beyond physical places. An isolated gatehouse in Berlin Mitte turns into an installation of this mystical Null island, an oasis of imaginary worlds and non-existing maps. There, Maryna Makarenko, Laura Fong Prosper and Tina Wilke initiate a dialogue on questions of belonging, nostalgia, and a desire for the unattainable.
INTERLOCK #3: Schöne Aussichten
Kuratiert und mit Arbeiten von / Curated and with works by
Dovilė Aleksaitė , Kathrin Hunze, Dani Ploeger
17. – 21.03.2021
Schöne Aussichten zeigt drei unterschiedliche Perspektiven von unvorhersehbaren Prozessen, die in Wechselwirkung zueinander treten. Dani Ploeger thematisiert in seiner Arbeit die Herstellung von Bomben aus Alltagselektronik. Die Videoinstallation von Dovilė Aleksaitė führt den Betrachter durch eine Abfolge von Wetterereignissen und verschiedenen emotionalen Zuständen. In ihrer Arbeit untersucht Kathrin Hunze das Mensch-Maschine Verhältnis anhand eines Panzers, der als Haus- und Arbeitstier trainiert ist.
Schöne Aussichten (great prospects) shows three different perspectives of unpredictable processes that interact with each other. Dani Ploeger's work addresses the production of bombs from everyday electronics. Dovilė Aleksaitė's video installation leads the viewer through a sequence of weather events and various emotional states. In her work, Kathrin Hunze explores the human-machine relationship using a tank trained as a domestic and working animal.
INTERLOCK #4: sleeping awake
Kuratiert und mit Arbeiten von / Curated and with works by
Sarah Oh-Mock, Julia Charlotte Richter, Anke Schiemann
24. – 28.03.2021
Unsere Gegenwart: Wir scheinen mit offenen Augen zu schlafen. Draußen steht die Zeit still. Die Unwirklichkeit wächst, während unsere Träume und Wirklichkeitssimulationen zunehmend real erscheinen. Ebenso oszillieren die Protagonistinnen in den Videoarbeiten von Sarah Oh-Mock, Julia Charlotte Richter und Anke Schiemann zwischen verschiedenen Bewusstseinszuständen. Betreten wir einen verworrenen Traum oder vielmehr einen alternativen Realitätsentwurf? Ist die Realität, die wir zu erleben glauben, bloß eine gedankliche Bühne, auf der die Inhalte einer simulierten, virtuellen Realität zur Schau gestellt werden?
Our present: we seem to sleep with our eyes open. Outside, time stands still. Unreality grows while our dreams and reality simulations seem increasingly real. Similarly the protagonists in the video works of Sarah Oh Mock, Julia Charlotte Richter and Anke Schiemann oscillate between different states of consciousness. Are we entering a confused dream or rather an alternative concept of reality? Is reality as we experience it everyday just a mental stage, displaying the contents of a simulated, virtual reality?